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Dividend Post Interview: Dennis Haizmann (dividendencowboy)

Autor: The Dividend Post (Clemens)
22 Mai 2022

Lieber Dennis, vielen Dank für Deine Zeit und herzlich Willkommen zum Dividend Post Interview! Am besten Du stellst Dich mit Deinen eigenen Worten den Lesern vor?

Dennis: Klar. Ich komme aus der Nähe von Schwäbisch Gmünd im Osten Baden-Württembergs, bin 26 Jahre jung und begeisterter Börsianer. Ansonsten engagiere ich mich ehrenamtlich in der Region im lokalen Fußballverein. Neben dem Ausgleich zur Arbeit geht’s mir dabei vor allem um ein gesellschaftliches Engagement, ansonsten würde es in der Region ziemlich schnell mau aussehen.

Erzähl uns von Deinem Weg an die Börse?

Noch in meiner Ausbildung in der Bank besparte ich Investmentfonds. Die verkaufte ich später als ich das Geld für andere Sachen brauchte. Ehrlich gesagt hat mich damals die Börse nicht gefesselt und ich verfolgte das Geschehen auch nicht näher. Als ich Jahre später mit dem Investieren in Einzelwerte begann, war das anfangs auch nicht wirklich strukturiert. Mein erstes Einzelinvestment war in Evotec, die habe wieder nach einigen Monaten verkauft. Und dann kam infolge der Corona-Pandemie im März 2020 die Phase als die Börse wieder in den medialen Mittelpunkt rückte. Das war der Anlass, wo ich meine Zeit intensiv dem Thema widmete. Im Nachhinein stellte sich das als der beinah perfekte Einstiegspunkt heraus.

Ich habe in einem Beitrag über das Warum als Teil des Investierens gebloggt. Warum investierst Du?

Zum einen möchte im Hier und Jetzt für das Alter vorsorgen. Mir später mal im Leben vorzuwerfen, dass ich doch eigenverantwortlich damals etwas unternehmen hätte müssen, wäre ein fataler Gedanke. Zum anderen spielt der Vermögensaufbau eine zentrale Rolle. Das Geld soll nicht am Sparbuch versauen, sondern für mich an der Börse arbeiten. Dem allen ist ein langfristiger Anlagehorizont zugrunde gelegt.

Seit einiger Zeit engagierst Du Dich unter dem Account „dividendencowboy“ auf Instagram. Erzähle uns über die Idee darüber, wie Du eigentlich zu diesen Namen gekommen bist.

Gute Frage. Da Instagram schon mit diversen Tiernamen überflutet war, musste ich mir was Alternatives überlegen. Vielleicht hat mich meine Tätowierung (Anm.: Indianer entlang des Oberarms) dazu inspiriert, den Cowboy im Namen zu führen. Das passte einfach und war jetzt auch kein großartig akademischer Prozess 😊

Dennis Haizmann dividendencowboy


Welche Ziele verfolgst Du mit Deinem Social-Media-Auftritt?

Den Instagram-Kanal habe ich aus meiner Freude an der Börse heraus gestartet. Im Vordergrund steht mein Interesse an der Dividendenstrategie. Prinzipiell geht es mir darum, den Leuten zu zeigen, wie ich von Null weg meinen Weg als Aktionär begann. Unabhängig von der Höhe des Einkommens meine ich, dass mittlerweile jeder Börsianer werden kann. Meine Follower begleiten mich auf dieser Reise. Ich bin zu 100% transparent, was meine Performance bzw. das schrittweise wachsende Depot anbelangt. Im Übrigen gilt das auch auf die Affiliate-Kooperationen. Ich bewerbe drei, vier Sachen, die ich selbst nutze. Auf der anderen Seite kann ich mich mit anderen Menschen, die eine ähnlich ausgeprägte Leidenschaft für das Investieren teilen, auf direktem Wege austauschen. Dadurch gewinne ich neue Einblicke und lerne kontinuierlich dazu.

Welche Resonanz aus Deinem Umfeld und Bekanntenkreis gibt es zu Deinem Engagement bisher?

Ein paar Kumpels haben mich darauf angesprochen, aber ich hänge das nicht an die große Glocke. Es freut mich, wenn sich ein Austausch ergibt und sich die Leute über das Investieren bei mir informieren wollen.

Wie würdest Du Dich heute als Investor charakterisieren?

Wohl als jemanden, der mit einem langfristigen Anlagehorizont in Qualitätsunternehmen investiert. Mit meinen Sparplänen investiere ich das erarbeitete Geld in gleichen Tranchen in ausgewählte Werte, die mich in Form von Dividenden mit einem regelmäßigen und wachsenden Cashflow am Erfolg beteiligen.

Auf welchen wesentlichen Aspekten beruhen Deine Entscheidungen in Deinem Investment-Prozess?

Zunächst möchte ich das Geschäftsmodell verstehen, welche Dienstleistungen und Produkte das Unternehmen seinen Kunden anbietet. Im nächsten Schritt analysiere ich die fundamentalen Kennzahlen, sehe mir die Dividendenhistorie wie die Entwicklung der Ertragskraft an. Ähnlich wie bei Dir ist mir das Dividendenwachstum wichtig. Aktuelle Informationen und der Ausblick fließen in meinen Entscheidungsprozess mit ein. Für kritische Beiträge zu den interessanten Unternehmen bin ich stets dankbar. Das hilft dabei, die eigene Meinung nochmals zu challengen. Mein Anspruch an ein Investment ist, dass es für zehn Jahre oder gerne länger im Portfolio bleibt. Bin ich hiervon nicht überzeugt, lasse ich die Finger von diesem Unternehmen.

Welche Rolle spielt das Thema Diversifikation für Dich als Investor?

Ein sehr wichtiger Punkt. Meine größte Position ist nach wie vor ein schnöder MSCI World ETF, der von Haus aus ein breites Spektrum an Unternehmen abdeckt. Für die Einzelinvestments habe ich mir kein Limit für die Anzahl an Firmen festgelegt, das wird sich in der Zukunft weisen. Mit der Streuung bin ich derzeit sehr zufrieden.

An der Börse bilden wir uns als Investoren eine bestimmte Meinung, bevor wir in ein Unternehmen unser Geld investieren. Wann hat sich Deine Meinung das letzte Mal geändert?

In den letzten Monaten schichtete ich verstärkt von Technologie- in Richtung Value-Unternehmen um. Das war eine unmittelbare Konsequenz meiner strategischen Grundausrichtung „pro Dividende“. Da waren so Werte wie Paypal, Palantir oder Shopify darunter.

Das Thema Lernen ist ein steter Begleiter auf und abseits der Börse. Was waren Deine prägendsten Erfahrungen, aus denen Du für Dich am meisten gelernt hast?

Wie wohl für nicht wenige deutsche Anleger bedeutete der Wirecard-Skandal ein großes Learning. Ich zog meine Lehren daraus und verfolgte fortan eine klare Strategie, mit der ich mich wohlfühle. Das Ende von Wirecard war gleichzeitig der Beginn meiner Investments in Dividendenwerte.

Hast Du eine Medienempfehlung für unsere Leser?

Für Beginner finde ich das Buch „Einfach nicht arm sterben“ von Rene Isau ausgezeichnet. Auch das Buch von Bodo Schäfer „Ein Hund namens Money“ ist unterhaltsam. Auf Youtube kann ich den Kanal von Finanzfluss schwerstens empfehlen, die Jungs stellen stets hochwertigen Content kostenlos der Community zur Verfügung.

Was hast Du für die Zukunft geplant?

Die Sparrate aufrechterhalten, weiterhin Content für die Community aufbereiten. Am wichtigsten jedoch: unbedingt gesund bleiben. Und zu guter Letzt Dankbarkeit für ein glückliches Leben zeigen. Gerade in diesen Wochen merke ich, wie gut es uns hier in Deutschland wirklich geht. Mögen hoffentlich bald friedlichere Zeiten kommen.

Zum Schluss: worum geht’s im Leben?

Das ist eine coole Frage. Eigentlich gelte ich nach sozialer Norm als Erwachsener, doch dagegen kämpfe ich bewusst an. Ich möchte versuchen so lang wie möglich noch Kind zu bleiben. Das bedeutet im übertragenen Sinne für mich die Freude an den kleinen Dingen im Leben zu spüren. Ich führe ein stinknormales Leben, probiere die mir zur Verfügung stehende Zeit auf dieser Erde so weitestmöglich zu genießen.

Dennis, vielen Dank für Deine Zeit und das Interview!


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