Beitragsbild Geldgeschichten Gründerzeit

Geldgeschichte(n): Gründerzeit und Gründerkrach – Folge 16

Autor: The Dividend Post (Clemens)
31 Mai 2024

Gemeinsam mit Luis Pazos vereinen wir – mitunter als Beitrag zur Förderung der deutsch-österreichischen Verständigung – die zwei schönsten Nebensachen der Welt, nämlich Geld und Geschichte, miteinander und reisen dafür einmal monatlich zurück in die Finanz-Zukunft.

Die 16. Folge der Geldgeschichten ist wieder eine Themenfolge. Das bedeutet, dass wir uns gemeinsam einer verbindenden Geldgeschichte widmen. Diesmal geht es um den Deutschland und Österreich verbindenden Gründerkrach und seine lange Vorgeschichte

Vor dem Ausbruch der Französischen Revolution bestand das Heilige Römische Reich deutscher Nation aus über 300 einzelnen Fürstentümern und mehreren hundert weiteren Gebietskörperschaften. Zwar gab es einen gemeinsamen Kaiser, doch dieser hatte keine effektive Macht über die deutschen Fürsten. Zwei Königreiche konkurrierten um die Vorherrschaft: Österreich und Preußen. Nach dem Ende Napoleons und dem Wiener Kongress bestand das Gebiet des heutigen Deutschlands und Österreichs noch aus einem losen Zusammenschluss von 39 souveränen Staaten im Deutschen Bund.

Durch die Einigungskriege gegen Dänemark (1864), Österreich (1866) und Frankreich (1870/71) schaltete Bismarck die Konkurrenz Preußens aus und festigte dessen Vormachtstellung in Deutschland. Nach dem Sieg über Frankreich handelte Bismarck die Reichsgründung mit den süddeutschen Staaten aus. Am 18. Januar 1871 wurde im Spiegelsaal von Versailles die Gründung des Deutschen Reiches unter der Führung des preußischen Königs Wilhelm I. als Kaiser verkündet. Was dann folgte, war eine beispiellose wirtschaftliche Dynamik und eine gigantische Spekulationsblase an den deutschen Börsen.

Ein paar Jahre früher – genau genommen 1867 im Zuge des Österreichisch-Ungarischen Ausgleichs – setzte die Phase der Gründerzeit in der Doppelmonarchie ein. Die ursächlichen Gründe für diese Bezeichnung gehen nicht auf eine Reichswerdung zurück, denn das Haus Habsburg saß schon seit knapp sechs Jahrhunderten am Thron in der Residenzstadt Wien, als ihnen das Erbe der Babenberger zufiel. Nach bitteren Niederlagen gegen das aufbegehrende Preußen und sich konstituierende Italien markierte eine längerfristige Friedensperiode den Startpunkt für eine ökonomische Aufholjagd des wirtschaftlich fragmentierten Vielvölkerstaates.

Die Industrie, insbesondere die Eisenbahnbranche, und ein von privater Hand gefördertes Bankensystem bildeten das Fundament einer Gründerzeit, die ihren Namen alle Ehre machte. Der verheißungsvolle, rasant im Kurs steigende Kapitalmarkt ebnete den Weg in die erste Hybris an der Börse im massentauglichen Ausmaß. Das ging gut bis zum 9. Mai 1873, den die antiliberalen und antikapitalistischen Kräfte in euphemistischer Art und Weise als „reinigendes Gewitter“ feierten. Das erste Mal war in den Zeitungen von einem Börsenkrach zu lesen, der später als „Schwarzer Freitag“ in die Geschichte einging und auch der Hausse in Deutschland das Genick brach.

Medienempfehlungen

Bei dieser Folge der Geldgeschichte haben wir uns unter anderem auf folgende Quellen gestützt, die wir zur Erweiterung beziehungsweise Vertiefung des jeweiligen Themenschwerpunkts empfehlen können:

Immer einen musikalischen Abstecher wert ist zudem die Playlist der Geldgeschichte(n) auf Spotify, welche alle Musikstücke umfasst, auf die wir bisher in unserem Format referenziert haben!



Alle Podcastfolgen

Eine frische Folge unseres gemeinsamen Podcastformats mit jeweils zwei lehrreichen Geldgeschichten erscheint ab sofort an jedem letzten Freitag im Monat! Sämtliche Ausgaben der Geldgeschichte(n) lassen sich zudem über das Pocast-Archiv abrufen.


Podcast abonnieren

Wer keine Folge des Geldgeschichte(n)-Podcasts verpassen möchte, kann diesen direkt über die gängigen Podcatcher per Stichwortsuche oder Podcast-Feed abonnieren. Alternativ dazu informieren wir regelmäßig auf unseren zahlreichen Kanälen zu jeder neuen Folge, so beispielsweise in meinem Newsletter oder auf „Nur Bares ist Wahres“ von Luis.

Podcast im Videoformat

Das Video kombiniert die Tonspur des Podcasts mit dem Titelbild der Folge und richtet sich an all diejenigen, die sich auch Audiobeiträge bevorzugt über die Plattform YouTube anhören. Zu den Inhalten, einschließlich Zeitmarken:

  • 0:00:00 Begrüßung und Einleitung
  • 0:00:34 Vorstellung und Aktuelles
  • 0:08:22 Gründerzeit und Gründerkrach
  • 1:15:13 Quellen, Hinweise, Diskussion
  • 1:17:23 Fazit und Verabschiedung

Für Feedback zu diesem Format sind wir sehr dankbar. Für Ideen, Ergänzungen und sonstige Anregungen lasst es uns einfach in den Kommentaren wissen oder schreibt uns eine Email.



Wie ist eure Meinung zur 16. Podcast-Folge? Ich freue mich auf eure Kommentare.

Willst Du künftig keinen Beitrag mehr verpassen? Dann sichere Dir jetzt meinen kostenlosen Newsletter!

Disclaimer & Transparenzhinweis:

Der Kauf und Verkauf von Aktien, Aktienfonds und anderen Finanzinstrumenten kann zu Verlusten, bis hin zum Totalverlust, führen und sollte stets im Einklang mit dem eigenen Risikoappetit erfolgen. Meine auf dividendpost.net veröffentlichten Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, sondern dienen schlichtweg der Unterhaltung und Information. Das Handeln mit Wertpapieren erfolgt auf eigene Gefahr. Ich tätige Börsengeschäfte ausschließlich als Privatanleger. Meine Einschätzungen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, dafür übernehme ich keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der präsentierten und bereitgestellten Inhalte. Eigene Recherche und Due Diligence sind Schlüsselfaktoren für einen selbstbestimmten Vermögensaufbau. Unbezahlte Werbung durch Markennennung.

Affiliate Links – mit * gekennzeichnet

Dir entstehen durch einen Klick weder Nachteile noch irgendwelche Kosten. Wenn Du Dich für ein Produkt/Angebot entscheiden solltest, zahlst Du denselben Preis wie sonst auch.


0 Kommentare wurden geposted.

Poste deinen Kommentar

Wird für die Bestätigung des Kommentars benötigt.