Autor: The Dividend Post (Clemens)
1 Juli 2022
Den Auftakt bildet die– mittlerweile sich als eine Routine etablierte – monatliche Übersicht zu jenen Unternehmen, die ihre Anteilseigner im vergangenen Monat am stärksten durch erhöhte Dividenden am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben ließen. In Verbindung mit meinem persönlichen Regelwerk strukturiere ich mir eine adäquate Auswahl investitionswürdiger Einzeltitel, indem ich die aktuellen (und in Eigenregie verifizierten) Informationen, die ich im DGI Screener einpflege und im Dividend Post Monats-Report veröffentliche, mitberücksichtige. Dies ist ein wichtiger Bestandteil meines Investment-Prozesses. Nun aber zum besagten Monats-Ranking:
Für den Beginn nähern wir uns dem Monats-Resümee puristisch quantitativ mit der Anzahl an bekanntgegebenen Dividendenerhöhungen an. Im Juni waren es insgesamt 26 Unternehmen, die seit zumindest zehn Jahren ihre Dividende erhöhen und dies zum wiederholten Male ebenso taten. Das liegt zwar deutlich unter dem Durchschnittswert für 2022 (knapp 60 Dividendensteigerungen), aber ist im Wesentlichen der Saisonalität der Berichtssaison geschuldet. Im 2. Quartal spielt sich das Geschehen hauptsächlich von Mitte April bis Ende Mai ab, im Zuge dessen meist auch die Unternehmen die neue Dividende deklarieren.
Während im Mai die kanadischen Banken im gewohnten Zyklus ihre Dividenden anhoben, stand im sechsten Monat des Jahres der Bankenstresstest in den Vereinigten Staaten im Blickfeld. Jahr für Jahr überprüft die US-amerikanische Notenbank Federal Reserve (FED) die Robustheit und Widerstandsfähigkeit der größten Banken des Landes, wobei hier auch die großen internationale Player, die in den USA Bankgeschäfte anbieten, geprüft werden. Anhand unterschiedlicher, hypothetischer Szenarien wie der Simulation einer Wirtschaftsrezession mit daraus abgeleiteten Folgen für die Volkswirtschaft (Anstieg der Arbeitslosigkeit, Einbruch am Immobilien- wie Kapitalmärkten, etc.) werden die Bankbilanzen „stress-getestet“.
Entwicklung der Eigenkapitalanforderungen (aggregiert) (Quelle: 2022 Federal Reserve Stress Test Results)
Auf Basis dieser Berechnungen ergeben sich neue Kapitalanforderungen für jedes einzelne der 34 am Stresstest teilnehmenden Bankinstitute. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Shareholder-Value-Politik des Finanzdienstleister aus, indem sich die Höhe der geplanten Dividendenausschüttungen und Aktienrückkäufe als auch die Bonuszahlungen an den neu ermittelnden Anforderungen auszurichten haben (keine Wahlmöglichkeit!). So steht es wortwörtlich in der Originalschrift:
PR-Statement FED (Quelle: 2022 Federal Reserve)
Somit ergab sich für das Jahr 2022, dass bekannte Branchengrößen wie Goldman Sachs, State Street und Morgan Stanley ihre Dividenden teilweise deutlich erhöhten, jedoch andere Flaggschiffe wie JPMorgan Chase und Citygroup ihre Ausschüttungen überraschenderweise unverändert beließen. Wenig verwunderlich wirken daher die Pläne, die sich angesichts schwacher Wachstumsaussichten in einem konjunkturell herausfordernden Umfeld einige Großbanken für das zweite Halbjahr 2022 machen. Der Abbau von Arbeitsplätzen im Markets & Investmentbanking wird durch die zum Teil mäßigen Ergebnisse im Stresstest wohl argumentativ unterstichen. Beispielsweise baute JPMorgan Chase den Personalstand in den Kapitalmarkt-nahen Divisionen um 13% im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau aus, Goldman Sachs sogar um satte 17%.
Kommen wir zum nächsten Abschnitt. Zusätzlich erstelle ich für jedes Monat eine Auflistung mit jenen Unternehmen, die durch ein dynamisches Dividendenwachstum in ihrem zugeordneten GICS-Sektor jeweils am kräftigsten die Dividende anhoben:
Neben dieser Ansicht werde ich ab diesem Monat drei weitere Grafiken, aufgeschlüsselt nach den Sektoren, in den Report integrieren. In der ersten Darstellung steht die Anzahl an Dividendenerhöhungen des jeweiligen Monats im Verhältnis zur Gesamtzahl seit Jahresbeginn (Year-to-Date):
Weiters zeige ich in der untenstehenden Darstellung, wie viele Unternehmen pro Sektor ihre Dividendenerhöhung bereits im heurigen Kalenderjahr anhoben und mit wie vielen im verbleibenden Jahr noch gerechnet werden kann. Ein Lesebeispiel: im Sektor Basiskonsum haben mit Stichtag 30. Juni nun 30 von 51 Unternehmen ihre Dividende gesteigert, d.h. 21 weitere Unternehmen sollten, basierend auf den historischen Daten, im Verlauf des zweiten Halbjahres eine Anhebung ihrer Ausschüttung bekanntgeben.
Zu guter Letzt habe ich diese Übersichtsgrafik gebastelt, in der ich zu jedem Sektor die wesentlichen Informationen aus dem DGI Screener tabellarisch zusammengetragen und zur groben Orientierung die Durchschnittswerte für die elf Sektoren ermittelt habe:
Insgesamt führe ich im DGI Screener mittlerweile über 600 Einzelwerte, die einen Track Record von mindestens zehn Jahren gestiegener Dividenden aufweisen können. Unterteilt wird in drei Kategorien:
👑 Dividend King: mindestens 50 Jahre die Dividende erhöht
🏆 Dividend Champion: zwischen 25 und 49 Jahre die Dividende erhöht
🎯 Dividend Contender: zwischen 10 und 24 Jahre die Dividende erhöht
Von den 26 Unternehmen, die im Juni eine Dividendenerhöhung bekanntgaben, verblieben alle Einzelwerte innerhalb derselben Dividend Growth Streak Kategorie. Deshalb entfällt dieses Mal das gewohnte Schaubild mit den Promotions.
Neues Monat, neue Dividendenerhöhungen. Diesem Muster folgend habe ich fünf Werte für den Monat Juli auf meinem Instagram-Kanal präsentiert (der Beitrag ist verlinkt und führt direkt zu meinem Profil):
Bleibt mir nur noch zu sagen: Auf eine prosperierende Investmentkultur und vielen Dank für euren Besuch auf Dividend Post!
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Ich besitze von den erwähnten Aktien: JPMorgan Chase, J.M. Smucker, Kroger, UnitedHealth Group, Morgan Stanley, State Street. Der Kauf und Verkauf von Aktien, Aktienfonds und anderen Finanzinstrumenten kann zu Verlusten, bis hin zum Totalverlust, führen und sollte stets im Einklang mit dem eigenen Risikoappetit erfolgen. Meine auf dividendpost.net veröffentlichten Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, sondern dienen schlichtweg der Unterhaltung und Information. Das Handeln mit Wertpapieren erfolgt auf eigene Gefahr. Ich tätige Börsengeschäfte ausschließlich als Privatanleger. Meine Einschätzungen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, dafür übernehme ich keine Gewähr noch Haftung für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der präsentierten und bereitgestellten Inhalte. Eigene Recherche und Due Diligence sind Schlüsselfaktoren für einen selbstbestimmten Vermögensaufbau. Unbezahlte Werbung durch Markennennung.