Autor: The Dividend Post (Clemens)
2 Januar 2024
Den Auftakt bildet routinemäßig der Monats-Überblick zu jenen Unternehmen, die ihre Anteilseigner in den letzten Wochen am stärksten durch erhöhte Dividenden am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben ließen. In Verbindung mit meinem persönlichen Regelwerk strukturiere ich mir eine adäquate Auswahl investitionswürdiger Einzeltitel, indem ich u.a. die aktuellen (in Eigenregie verifizierten) Informationen, die im DGI Screener einpflegt und im Dividend Post Monats-Report veröffentlicht werden, mitberücksichtige. Dies ist ein wichtiger Bestandteil meines Investment-Prozesses. Nun aber zum besagten Monats-Ranking:
(Quelle: eigene Darstellung)
Dies ist eine Liste von Unternehmen gereiht nach ihrer jüngsten Dividendenerhöhung. Auch wenn das eine oder andere Unternehmen attraktiv erscheint, bedeutet das keineswegs, dass man ohne seine eigenen Recherche um jeden Preis in sie investieren sollte – ungeachtet der individuellen Bewertungsfrage der Aktien.
Zunächst nähern wir uns dem Monats-Resümee puristisch quantitativ mit der Anzahl an bekanntgegebenen Dividendenerhöhungen an. Im Dezember waren es insgesamt 50 Unternehmen, die seit mindestens zehn Jahren ihre Dividende erhöhen und dies nun 2023 zum wiederholten Male sehr zur Freude ihrer Aktionäre ebenso leisteten.
Nachdem der große Rivale im ICS-Duopol, nämlich Visa, im Oktober mit einer satten Dividendenerhöhung die Messlatte anhob, zog Mastercard nun im Dezember nach. Der zweitgrößte Zahlungsabwickler der Welt wickelt jährlich Transaktionen im Wert von 8 Billionen US-Dollar ab und bietet seine Payment-Services in über 200 Ländern an. Das Geschäftsmodell des Unternehmens besteht im Wesentlichen darin, weltweit Zahlungen zwischen den Banken der Händler (Retailer) bzw. Verkäufer und den kartenausgebenden Banken oder Kreditgenossenschaften der Käufer abzuwickeln, die die Debit-, Kredit- und Prepaidkarten der Marke Mastercard für ihre Einkäufe verwenden.
Vor dem Börsengang im Jahr 2006 war Mastercard Worldwide eine Genossenschaft, die sich im Besitz von mehr als 25.000 Finanzinstitute befand, die selbstverständlich die Karten der Marke ausgaben.
In der geographischen Verteilung der Umsätze von Mastercard fällt der hohe Anteil des internationalen Geschäfts ins Auge. Zurzeit werden mit 33 Prozent der Löwenanteil des Umsatzes in den Vereinigten Staaten erzielt. Im Heimatmarkt werden auch deutlich höhere Margen erwirtschaftet, während das internationale Geschäft die restlichen zwei Drittel beisteuert.
Umsatzverteilung nach Regionen von Mastercard (Quelle: Aktienfinder)
Bei einem aktuellen Aktienpreis von 421,10 USD errechnet sich eine Dividendenrendite von 0,63 Prozent. Die Fünfjahres-Dividendenwachstumsrate beträgt 17,4 Prozent per anno. Mastercard hebt seit 13 Jahren ununterbrochen die Dividende an.
Zum Abrunden noch die letzten fünf Dividendenerhöhungen von Mastercard im Überblick:
Auf Basis des Free Cash Flow landen wir bei der Ermittlung des Payout-Ratio bei als äußerst niedrig zu bewertenden 21,8 Prozent, auf den Gewinn bezogen beträgt die Ausschüttungsquote ebenso bemerkenswert niedrige 20,2 Prozent. Daher sehe ich für Dividendenerhöhungen genügend Spielraum in den kommenden Jahren, die im ähnlichen Ausmaß in zweistelliger Höhe ausfallen könnten.
Ein Blick auf die Passiva der Bilanz sagt uns, dass der Zahlungsdienstleister bei einem Schuldenstand von ca. 33,3 Mrd. USD liegt. Dabei entfallen auf die zinstragenden Finanzverbindlichkeiten 15,6 Mrd. USD, denen liquide Mittel und Wertpapiere von in Summe 8,1 Mrd. USD gegenüberstehen. Teilen wir die verbleibenden Nettoschulden von 7,6 Mrd. USD durch das zuletzt erwirtschaftete EBITDA iHv. 14,8 Mrd. USD ergibt sich ein Ratio von 0,5. Dieser Wert liegt fernab unter dem als kritisch erachteten Schwellenwert von 3 (allerdings branchenabhängig).
Der Blick auf den aktuellen Chart zeigt uns eine beeindruckende Kursperformance von +126,1 Prozent im Fünfjahresüberblick bzw. +25,2 Prozent Kursgewinn pro Jahr:
Aktueller Aktienchart von Mastercard (Quelle: aktien.guide*)
Zuletzt noch ein kurzer Blick auf die aktuelle Bewertung von Mastercard. Basierend auf einem gegenwärtigen, von Sondereffekten bereinigten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 35,1 ist eine marginale Unterbewertung im Vergleich mit dem historischen Durchschnittswert von 36,7 für die letzten fünf Jahren festzuhalten. Gleichwohl lehne ich mich nicht soweit aus dem Fenster, die aktuelle Bewertung als eine Okkasion zu bezeichnen. In den letzten fünf Jahren gab es selten aber doch Chancen, die Mastercard-Aktie bei einem Wert unter 25 des bereinigten KGVs zu erwerben.
Bevorzugt verwende ich bei der Bewertung von Unternehmen gleicher Branchen das Multiple aus Enterprise Value (EV) zu EBITDA. Die Heuristik und vorherrschende Meinung besagt, dass ein Wert von unter 10 eine „gesunde Bewertung“ signalisiert – wie immer bei generischen Daumenregeln muss der unternehmensindividuelle Kontext in der Analyse vom sorgfältigen Investor selbst mitgedacht werden. Im Anwendungsfall von Mastercard müssen wir für eine günstigere Bewertung als das aktuelle Ergebnis von 27,6 gar nicht weit zurückblicken. Ende 2023 lag das Multiple unter 25. Ich kann mich im Fazit analog zu Visa nur wiederholen: Mastercard war in der Vergangenheit und ist in der Gegenwart kein Schnäppchen.
Enterprise Value zu EBITDA von Mastercard (Quelle: Seeking Alpha*)
Kommen wir zum nächsten Abschnitt. Zusätzlich erstelle ich für jedes Monat eine Auflistung bestehend aus jenen Unternehmen, die durch ihr dynamisches Dividendenwachstum innerhalb ihres zugeordneten GICS-Sektors jeweils am kräftigsten die Dividende anhoben:
(Quelle: eigene Darstellung)
Im Vergleich zum November Monats-Report gab es auf Ebene der Einzelwerte folgende Veränderungen innerhalb der elf Sektoren zu vermelden, nämlich insgesamt vier Stück. Dies hängt mit meiner Entscheidung zusammen, jene Unternehmen aus dem DGI-Screener herauszunehmen, die bereits die Dividende für das letzte Quartal 2023 bekanntgaben.
Weiter geht es mit diesen beiden Übersichtsgrafiken, in der ich zu jedem Sektor bzw. jeder Dividend Growth Streak Kategorie wesentliche Informationen aus dem DGI Screener in einer kompakten Tabelle zusammentrage:
(Quelle: eigene Darstellung)
(Quelle: eigene Darstellung)
Insgesamt führe ich im DGI Screener über 600 Einzelwerte, die einen Track Record von mindestens zehn Jahren gestiegener Dividenden aufweisen können. Unterteilt wird in drei Kategorien:
👑 Dividend King: mindestens 50 Jahre die Dividende erhöht
🏆 Dividend Champion: zwischen 25 und 49 Jahre die Dividende erhöht
🎯 Dividend Contender: zwischen 10 und 24 Jahre die Dividende erhöht
Von den erwähnten 50 Dividendenerhöhungen im Dezember konnte sich folgendes Unternehmen mit der Promotion in die nächste Dividend Growth Streak Kategorie auszeichnen:
(Quelle: eigene Darstellung)
Abrunden möchte ich den Beitrag mit folgenden Unternehmen, die entgegen ihrem normalen Rhythmus bisher (noch) nicht ihre Dividende anhoben und somit die Dividende seit mindestens vier Quartalen unverändert blieb. Mit diesem Monatsende haben 35 Unternehmen aus dem DGI-Screener seit über einem Jahr ihre Dividende nicht erhöht. Aktuell entspricht dies ca. sechs Prozent der im DGI-Screener gelisteten Unternehmen.
(Quelle: eigene Darstellung)
Neues Monat, neue Dividendenerhöhungen. Diesem Muster folgend habe ich fünf Werte für den Monat Januar auf meinem Instagram-Kanal kurz und bündig präsentiert (der Beitrag auf meinem Profil ist verlinkt):
Bleibt mir nur noch zu sagen: Auf eine prosperierende Investmentkultur und vielen Dank für euren Besuch auf Dividend Post!
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