Autor: The Dividend Post (Clemens)
7 Dezember 2022
Alle drei Unternehmen fahren im Einzelhandel ganz unterschiedliche Ansätze: Walmart, Costco und Kroger. Walmart gilt mit über 2,3 Millionen Mitarbeitern als der größte – zumindest privatwirtschaftliche – Arbeitgeber der Welt und bietet in unterschiedlichen Filialkonzepten ein über den klassischen Einzelhandel hinausgehendes Produktsortiment an. Costco verfolgt mit dem Vertrieb ausschließlich für Mitglieder („members-only“) ein profitables, von den Umsätzen her seit Jahrzehnten wachsendes Geschäftsmodell. Beim dritten Wert im Bunde, Kroger, steht der Vertrieb von Lebensmittel über Supermärkte (Marken: Big K, Check This Out, etc.) im Mittelpunkt.
Wie ist der Einzelhandel in den USA aufgebaut? Wer ist der Platzhirsch? Was sind das für Unternehmen und wie liefen die letzten Quartale? Wie bei jedem der Analyse-Videos sind wir selbst in die Aktien investiert: Daniel ist in zwei der drei Aktien investiert, ich in einer. Macht euch am besten selbst ein Bild von diesen drei Investment-Opportunitäten:
Der Basiskonsumsektor steht in meiner persönlichen Portfolio-Allokation nach der GICS-Klassifikation an erster Stelle. In dieser Branche fallen wiederkehrende Konsumausgaben für den Verbrauch bzw. Verzehr von Güter und Waren des täglichen Gebrauchs an. Die Einzelhändler fungieren als Drehscheibe zwischen den Endverbrauchern (Privathaushalten) und Herstellern der Produkte. Diese Rolle als zwischengeschaltete Absatzstufe, stationär wie digital, bildet einen elementaren Bestandteil in der branchentypischen Wertschöpfungskette, die ich aktuell durch (disruptive) Innovationen als nicht gefährdet betrachte. Mit dem Handel ist typischerweise die starke Kapitalbindung durch den Aufbau von Lagerbeständen („Inventories“) assoziiert. Dies war u.a. bei Target und eben Walmart großes Gesprächsthema zur Mitte des Jahres.
Auf unternehmensspezifischer Ebene verorte ich unterschiedlich gelagerte Risiken und Faktoren bei jedem der vorgestellten Unternehmen, die mich momentan von einem Kauf abhalten. Walmart setzt mit der gewählten Strategie der Kapitalallokation einen Schwerpunkt, der mit den Kriterien meiner Investmentstrategie nur teilweise übereinstimmt. Im Fokus stehen Aktienrückkäufe, das überschaubare Dividendenwachstum der letzten Jahre bei gleichzeitig einer Dividendenrendite von ca. 1,5 % ruft bei mir keine allzu große Euphorie aus. Die aktuelle Bewertung von Walmart tut ihr übriges.
Dividendenhistorie von Walmart (Quelle: aktien.guide*)
Das überzeugende Geschäftsmodell von Costco in Verbindung mit einer soliden Bilanz, geringer Verschuldung und nachhaltiger Ertragsstruktur punktet auf voller Länge in puncto Unternehmensqualität. Wäre da nicht die recht üppig ausfallende Bewertung, die mir sauer aufstößt. Letztendlich muss man für sich selbst entscheiden, welcher Preis für Qualität bezahlt wird. Ein Enterprise-Value zu Free-Cash-Flow Multiple von über 60 (!) bleibt mir schlichtweg zu teuer.
Enterprise Value to Free Cash Free von Costco (Quelle: aktien.guide*)
Kroger, der Wert aus dem Trio, in dem ich investiert bin, präsentiert sich gemessen an der Dividendenqualität (Wachstum, Rendite, Kontinuität, Payout-Ratio) als die passendste Alternative. Doch auch hier findet sich ein Haar in der Suppe. Die geplante Übernahme des Mitbewerbers Albertsons um knapp 25 Milliarden US-Dollar wiegt bei einem aktuellen Enterprise Value von 52,3 Mrd. USD ein ordentliches Pfund an zukünftigen Finanzverbindlichkeiten. Bis zur vollständigen Integration der Nummer 4 im US-Retail-Markt fließt einiges an Geld und Energie, dass die Organisation für mehrere Jahre beschäftigen wird. Ob sich die erhofften und kommunizierten Synergieeffekte in der Realität tatsächlich erzielen lassen, steht ohnehin auf einem anderen Blatt Papier. Management-adäquate PowerPoint-Folien sind geduldig.
Kursperformance von Kroger (Quelle: aktien.guide*)
In der Charakteristik der Geschäftsmodelle von den jeweiligen Unternehmen unterscheiden sie sich in einigen Aspekten wie beispielsweise dem Produktsortiment. Diese Peer Group dient zur leichteren, allgemeinen Einordnung der einzelnen Unternehmen. Weiters begründet sich der Vergleich aus dem Umstand, dass für die meisten Menschen nun mal nur limitierte Geldressourcen, sprich das zu investierende Kapital, zur Verfügung stehen und diese Mittel basierend auf den vorliegenden Informationen entsprechend nutzbringend eingesetzt werden. Für alle Fälle macht euch selbst ein Bild auf Basis der evaluierten Fundamentaldaten von Walmart, Costco und Kroger. Nimmt man die „nackten Zahlen“ her, ergibt sich die folgende Gegenüberstellung:
(Quelle: eigene Darstellung)
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