Wie bei jeder – auf den ersten Blick – komplizierten Sache ein kurzes Q&A für die wichtigsten Information zum DGI Screener. Die Reihenfolge der Fragen ist willkürlich gewählt.
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Eine Glückssträhne zu haben, ist mitunter eine angenehme Sache. Wenn ein Unternehmen einen „Dividend Growth Streak“ hat, dann reden wir von einer Firma, welche seit zumindest fünf Jahren kontinuierlich die Dividende erhöht.
Um den Bogen zur Glückssträhne zu schließen: die – etwas holprig ins Deutsche übersetzt – Dividendenwachstumssträhne macht uns Investoren glücklich und ist ein beachtenswerter Indikator für die Kontinuität in der Dividendenhistorie eines Unternehmens.
Der leider zu früh verstorbene David Fish veröffentlichte in den 2000er Jahren die sogenannte „The Dividend Champions List“ als selbstgestricktes Excel-Dokument. Kurz darauf wurden in dieser umgangssprachlich „Fish-List“ genannten Auflistung die drei „C’s“ zur besseren Orientierung eingefügt. Jedes C steht für eine Kategorie die sich einzig und allein auf die Anzahl an Jahren, die ein Unternehmen die Dividende erhöhte, als Kriterium bezieht.
Die drei C’s im Überblick:
🏆 Dividend Champion: zwischen 25 und 49 Jahre die Dividende erhöht
🎯 Dividend Contender: zwischen 10 und 24 Jahre die Dividende erhöht
↗️ Dividend Challenger: zwischen 5 und 9 Jahren die Dividende erhöht
Dazu habe ich folgende Kategorie als vierte Stufe hinzugefügt, welche so nicht in der Fish-List enthalten ist:
👑 Dividend King: mindestens 50 Jahre die Dividende erhöht
Ich orientiere mich im Wesentlichen an diese drei Muss-Kriterien:
Ohne Abkürzungen kommen wir nicht schnell genug ans Ziel bzw. sprengen sie - jedes Mal voll ausgeschrieben - ansonsten das Tabellenformat 😊.
GICS steht für Global Industry Classification Standard und unterteilt die Wirtschaft in 11 unterschiedliche Sektoren.
DGR steht für Dividend Growth Rate bzw. Dividendenwachstumsrate. Mehr dazu bitte eine Frage weiterlesen.
Ich wende die bewährte Methode der „Compound Annual Growth Rate“ (CAGR) für die diversen historischen Wachstumsraten und spezifischen Zeiträume an. Die Kalkulation berücksichtigt immer die Dividendenausschüttungen auf Jahresbasis.
Zumindest am Wochenende findet die Aktualisierung der „Zuletzt erhöht“ mit Angabe der prozentualen Steigerung einmal pro Woche statt. Die DGR bleiben über das Jahr über konstant und werden am Anfang des Jahres entsprechend aktualisiert.
Aktuell trifft das auf das Unternehmen TFI International aus Kanada zu. Das Unternehmen hatte Anfang 2021 die Entscheidung getroffen, die Dividende seinen Aktionären ab sofort nur noch in US-Dollar auszuzahlen. Die Dividendenhistorie notiert von 2020 rückwärts in kanadischen Dollar. Zum aktuellen Kurs ergibt es eine „echte“ 1J-DGR von 20,4%.
Ausschließlich die Heimatwährung. Es sei denn, das Unternehmen hat eine in US-Dollar ausgeschüttete Dividende mit entsprechender Währungshistorie. Das trifft bei einigen kanadischen Unternehmen zu wie z.B. Waste Connections (WCN).
Das hat den einfachen Grund, dass ich als relevantes Datum für die Zuordnung der Dividende das Ex-Dividende-Datum heranziehe, während in der Fish-List der Zahltag der Dividende die Ausgangsbasis bietet. Das kann zu Schwankungen bei den Quartalszahlern führen: wenn ein Unternehmen den Ex-Dividende-Tag kurz vor dem Jahreswechsel festlegt (z.B. 31.12.), die Auszahlung dieser aber im neuen Jahr erfolgt. Im seltenen Fall führt das dazu, dass bei mir ein Unternehmen weitergeführt wird währenddessen in der Fish-List der Dividend Growth Streak gebrochen ist.
Wenn ein noch junger Dividend Contender in der Mitte des Jahres mit dem Ausschütten einer Dividenden begann, würde das die Wachstumsrate entsprechend verzerren. Grund dafür: es wird nur eine Teilmenge des Jahres (ein, zwei oder drei Quartale) in die Berechnung mitberücksichtigt. Mit anderen Worten: ein komplettes Kalenderjahr in Form von geleisteten Dividendenzahlungen ist Voraussetzung, damit die 10-Jahres-DGR kalkuliert wird.
Kurz: gar nicht. Es handelt sich um SONDER-Dividenden und nicht REGULÄREN Dividenden. Auch wenn Unternehmen wie CME Group (CME) in steter Regelmäßigkeit im Dezember eine Sonderdividenden bekanntgeben, überwiegt die Unplanbarkeit von Sonderdividenden beispielsweise Fastenal (FAST), Costco (COST)… Diese Verzerrung der Dividendenwachstumsrate möchte ich durch die bewusste Nichtberücksichtigung von Sonderdividenden vermeiden.
Einiges – doch möchte ich nicht in das Titelrennen des Ankündigungsweltmeister miteinsteigen und mir unnötig Druck aufbauen. Was naheliegt ist das Multifiltering-Feature, das frühestmöglich implementiert wird. Alle weiteren Änderungen gebe ich zuerst in meinem Newsletter bekannt.