Autor: The Dividend Post (Clemens)
15 Oktober 2023
Die Geschichte von Bell Canada Enterprises, kurz BCE oder einfach Bell, streckt sich über beinahe 150 Jahre. Die Episode vor der Gründung von The Bell Company of Canada im Jahr 1880 handelt vom berühmten Miterfinder des massentauglichen Telefons, Alexander Graham Bell. Er übertrug das für Kanada gültige Patent für das Bell-Telefon an seinen Vater Melville, der bis 1880 als Dozent für Philologie am Queen’s College in Kingston, Ontario, lehrte. Er verkaufte seine Rechte an die Firma The National Bell Telephone Company of Boston, welche fortan die Geschicke des kanadischen Ablegers lenken würde.
Das Unternehmen erhielt durch seine Satzung das Recht, Telefonleitungen entlang aller öffentlichen Verkehrswege in Kanada zu verlegen. Dieses Privileg wurde rechtlich durch einen sogenannten Act of Parliament seitens der Legislative bestätigt. Im Rahmen einer Lizenzvereinbarung mit der amerikanischen Muttergesellschaft Bell Telephone Company, die Vorläuferorganisation von AT&T, stellte Bell Canada auch Telefone und Telefonanlagen her. Diese Tätigkeit, die in ein separates Unternehmen namens Northern Electric Manufacturing Company ausgegliedert wurde, hieß später Northern Telecom bzw. Nortel Networks.
Bereits sehr früh machte sich der Einfluss des Regulators bemerkbar, der die Telekommunikationsbranche seither stark prägt. Denn eine Änderung der Bell-Satzung vom 9. Juli 1882 sah vor, dass künftige Erhöhungen der Telefontarife zunächst vom Gouverneur im Rat genehmigt werden müssen, womit das Unternehmen zum ersten Mal einer Regulierung unterliegt.
Als sich in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts die kartellrechtlichen Untersuchungen und Anklagen gegen den De-facto-Monopolisten AT&T und seinem engmaschigen Netzwerk aus Tochtergesellschaften verschärften, entschied im Jahr 1956 das Management sich von Northern Electric komplett zu trennen. Nachdem das Produktionsgeschäft von Telefonapparaten abgespalten wurde, setzte die Deregulierung beim Kerngeschäft an. Noch bevor das nordamerikanische Bell System ab den frühen 1980er Jahren auf Geheiß der US-Regierung zerschlagen wurde, endete das geschäftliche Engagement in Kanada.
Im Oktober 1973 unterzeichneten AT&T und Bell Canada eine Vereinbarung, in der festgelegt wurde, dass AT&T von nun an Bell Canada nicht mehr mit Kommunikations- und Forschungsleistungen des Bell Systems versorgen würde. Bell Canada hatte bereits sein eigenes Forschungs- und Entwicklungslabor (Bell-Northern Research) aufgebaut und war damit in der Lage, seine kanadischen Festnetzkunden selbst zu bedienen. Infolgedessen trennte sich AT&T am 30. Juni 1975 von Bell Canada.
Im Jahr 1983 wurde im Zuge der Deregulierung Bell Canada Enterprises als Holdinggesellschaft von Bell Canada und Northern Telecom gegründet. Letztere wurde zuvor abermals von Bell Canada in den 1960er Jahren erworben, nachdem sie ja AT&T noch abgespalten musste. Diese Unternehmensumstrukturierung hatte zur Folge, dass Bell Canada, seine Tochtergesellschaften und über 80 weitere Firmen zu Tochtergesellschaften der neuen Organisation BCE wurden. Unter der neuen Muttergesellschaft befand sich jedes Unternehmen direkt im Besitz von BCE. Dadurch waren das Produktionsunternehmen und andere Beteiligungen von der stark regulierten Telefongesellschaft Bell Canada getrennt. Im Jahr 1988 wurde Bell Canada Enterprises offiziell zu BCE Inc. verkürzt.
Unter verschiedenen Führungspersönlichkeiten schwankte BCE in seiner Unternehmensstrategien durch eine Reihe von Diversifizierungen und darauffolgenden Konsolidierungen und Abspaltungen. In den beiden Jahrzehnten von 1980 bis 2000 erfolgte – veranlasst auf Drängen der kanadischen Politik – die vollständige Deregulierung der Telekommunikationsbranche. Das einstige Monopol von Bell Canada war weitgehend beendet. Bell Canada bietet gegenwärtig nur in den größeren Stadtzentren von Ontario und Quebec ihre kabelgebundenen Telefondienste an.
Eine Übernahmeschlacht durch zwei Konsortien bestehend aus verschiedenen Finanzakteuren, darunter der Ontario Teacher’s Pension Plan einerseits und der Private-Equity-Gesellschaft Cerberus Capital Management andererseits, scheiterte trotz Zustimmung der BCE-Aktionäre an der zusehends schlechteren wirtschaftlichen Großwetterlage. Die harten Finanzierungskonditionen für den Deal und die geplante Übertragung der Schulden auf das Zielobjekt, sprich BCE, wurden von KPMG als Gefahr für das Fortbestehen von BCE bewertet, somit war die Übernahme gescheitert. Die jüngste bedeutende Transaktion schloss BCE im März 2017 durch die Akquisition von Manitoba Telecom Services (MTS) ab. Der Zukauf kostete dem Unternehmen ca. 3,9 Mrd. CAD, die operativen Geschäftsaktivitäten sind aktuell im Segment Bell MTS eingegliedert.
Heute bietet BCE Mobilfunk-, Breitband-, Fernseh- und Festnetztelefondienste in Kanada an und beschäftigt ca. 44.500 Mitarbeiter. Zudem trägt der nach Marktkapitalisierung größte Telekommunikationsanbieter Kanadas als letzter Vertreter des Bell-Systems den Namen des Gründervaters im Firmennamen. Wer sich tiefer in die Geschichte von BCE einlesen möchte, empfehle ich als erste Anlaufstelle die detaillierte Aufarbeitung auf der offiziellen Website. Außerdem hatten wir in der zehnten Folge der Geldgeschichte(en) die Zerschlagung des Bell-Systems ausführlich thematisiert.
Im Zentrum des Geschäftsmodells von BCE stehen die Dienstleistungen in den Bereichen Mobilfunk, Breitband, Fernsehen und Festnetztelefon in Kanada an. Die einzelnen Geschäftssegmente werden operativ in diversen Tochtergesellschaften geführt, die allesamt der Holdinggesellschaft BCE Inc. untergeordnet sind.
Überblick Geschäftseinheiten von BCE (Quelle: Offizielle Website)
Zu den Geschäftsbereichen von BCE gehörten bis vor kurzem Bell Wireless, Bell Wireline und Bell Media. Bell Wireless bietet drahtlose Dienste an, die praktisch der gesamten kanadischen Bevölkerung zur Verfügung stehen. Das Segment Bell Wireline umfasst Sprach- und Datennetzwerke, Hochgeschwindigkeits-Glasfaserlösungen und den Satellitenfernsehdienst Bell Direct-to-Home. Das Glasfasernetz des Unternehmens hat eine Länge von 240.000 Kilometern – das größte in Kanada – und versorgt aktuell mehr als 9,2 Millionen Standorte in sieben Provinzen mit Internet, Telefon und Fernsehen.
Umsatzverteilung je Geschäftsbereich von BCE (Quelle: Offizielle Website)
Seit diesem Jahr bündelt BCE die Geschäftssegmente Wireless und Wireline gemeinsam unter dem Namen „Bell Communication & Technology Services“. Weiterhin weist BCE die relevanten Business-Kennzahlen für die ehemals getrennten Segmente separat aus, lediglich das EBITDA wird nicht mehr separat berichtet.
Neue Segmentstruktur von BCE (Quelle: Q4 2022 Presentation, S. 15)
Das Unternehmen ist einer der drei großen nationalen Mobilfunkanbieter, dessen rund zehn Millionen Kunden etwa 30 Prozent des Marktes ausmachen. Darüber hinaus ist das Unternehmen in weiten Teilen der östlichen Hälfte Kanadas, darunter auch in den beiden bevölkerungsreichsten kanadischen Provinzen Ontario und Quebec, als Etablierter Ortsnetzbetreiber (sogennante ILEC für Incumbent Local Exchange Carrier) tätig.
Über die Marke Bell bietet BCE in sieben von zehn Provinzen Kommunikationsdienste für Privat- und Geschäftskunden. Im Jahr 2020 verkaufte BCE in Summe 25 seiner Datenzentren an Equinix für ca. eine Milliarde CAD, wobei eine langfristige Kooperationsvereinbarung abgeschlossen wurde. Seitdem ist BCE Platinum-Partner von Equinix.
Bell verfügt über Kanadas größtes Mobilfunknetz mit der besten Netzabdeckung des Landes, wobei praktisch 100 Prozent der Kanadier von seinem 4G-LTE-Netz abgedeckt werden. Die Geschäftseinheit Bell Mobility Inc. und seine Tochtergesellschaften vereinnahmen zusammen zum Ende des zweiten Quartals 2023 knapp über 10 Millionen Abonnenten. Das Netz ist außerdem eines der schnellsten und zuverlässigsten im ganzen Land. BCE profitiert zudem von einer Vereinbarung mit dem Wettbewerber Telus über die gemeinsame Nutzung des Netzes, bei der sich die beiden Unternehmen die Aufrüstung und Wartung ihres gemeinsamen landesweiten Netzes teilen. Ferner betreibt BCE das umfangreichste Netz von Kommunikations-Einzelhandelsgeschäften im Land, u.a. für Unterhaltungselektronik unter The Source.
Als zweiten Geschäftsbereich verfügt BCE über ein Mediensegment, das die Vermögenswerte aus dem Fernsehen, Radio und anderen digitale Medien umfasst. So lizensiert BCE die kanadischen Rechte an Filmkanäle wie HBO, Showtime und Starz. Bell Media gilt als Kanadas führendes Multimedia-Unternehmen, darunter den landesweit meistgesehenen Fernsehsender CTV, den populären Sportsender TSN (wenn man so möchte die kanadische Version von ESPN) sowie Kanadas Premium-Streaming-Dienst Crave.
Der zentrale Punkt in der Unternehmensstrategie von BCE fokussiert sich auf den Ausbau des Vorsprungs im Wettlauf um die Befriedigung der Kundennachfrage nach ständiger Konnektivität, schnelleren Downloadgeschwindigkeiten und größerer Zuverlässigkeit. Das Unternehmen beschloss 2021 den Ausbau seines Glasfasernetzes, das neue Breitbanddienste ermöglicht. Dieses kostenintensive Investitionsprogramm in die 5G+-Netz- sowie Glasfaser-Infrastruktur beläuft sich auf mehr als 1,7 Mrd. CAD. 5G+ ist die schnellste Mobilfunktechnologie in Kanada und fokussiert sich auf die Leistungsverbesserung der heutigen anspruchsvollen Apps und Dienste, wie Gaming, Streaming, Videokonferenzen und IoT-Lösungen, etc. Das 5G+-Netz von Bell war Ende 2022 für 38 Prozent der Bevölkerung des Landes verfügbar. Bis Ende 2023 ist es das Ziel, die Abdeckung auf 46 Prozent zu erweitern.
Strategische Ziele von BCE (Quelle: Q4 2021 Presentation, S. 7)
BCE besitzt die nötigen Größenvorteile, da es seine nicht unbeträchtlichen Fixkosten auf einen größeren Kundenstamm verteilen kann. Dieser Kostenvorteil dürfte sich durch den kürzlich erfolgten FTTH-Ausbau (Fiber-to-the-Home) von BCE, der das alte, in der Wartung teurere Kupfernetz ersetzt, noch verstärken. Die Kostenvorteile von BCE spiegeln sich in den branchenführenden Gewinnmargen wider (siehe Wettbewerbsvergleich weiter unten).
Strategische Prioritäten für 2023 von BCE (Quelle: Q4 2022 Presentation, S. 7)
An der Eigentümerstruktur von BCE fällt mir nichts Außergewöhnliches ins Auge. Der Anteil an Institutionellen Investoren beträgt 45 Prozent und speist sich für gewöhnlich aus den „üblichen Verdächtigen“ der Vermögensverwalter. Ein hoher Anteil an Institutionellen Investoren kann legitimerweise als Wertschätzung des Unternehmens von Seiten der professionellen Kapitalmarktvertreter interpretiert werden.
Eigentümerstruktur von BCE (Quelle: tikr.com)
Anteil von Investoren-Gruppen von BCE (Quelle: Seeking Alpha*)
Die Charakteristik des Geschäftsmodells von BCE macht den Vergleich mit der börsennotierten Konkurrenz möglich, wobei weitere differenzierende Faktoren wie beispielsweise die Wichtigkeit einzelner Segmente oder allfällige Besonderheiten im Dienstleistungsangebot gesondert in einer Detailanalyse bewertet werden müssen.
Ich entschied mich für die beiden Mitbewerber Telus und Roger Communications als adäquate Orientierungsgeber in einem ersten Vergleich. Während Telus zuletzt mit der Übernahme von LifeWorks lateral sein Geschäftsmodell auf neue Bereiche ausdehnt, ist Roger Communications durch das eigenständige Mediensegment, Anteil von ca. 15 Prozent am Gesamtumsatz, am ehesten mit BCE vergleichbar.
Ob diese Liste nun um andere Branchengrößen wie AT&T, Verizon oder Comcast aus den Vereinigten Staaten erweitert wird, kann jeder Anleger für sich selbst entscheiden. Ich beschränkte meine Selektion ausschließlich auf den kanadischen Markt. Denn die ausgewählte Peer Group dient zur leichteren, allgemeinen Einordnung und begründet sich aus dem Umstand, dass für die meisten Menschen nun mal nur limitierte Geldressourcen, sprich das zu investierende Kapital, zur Verfügung stehen und diese Mittel entsprechend nutzbringend eingesetzt werden. Für alle Fälle macht euch selbst ein Bild auf Basis der evaluierten Fundamentaldaten:
Wettbewerbsvergleich von BCE mit Telus und Roger Communications (Quelle: Eigene Darstellung)
Anmerkungen zu den in der Tabelle enthaltenen Werten:
Wie in den letzten Investment Cases möchte ich die Chancen und Risiken kurz und prägnant gegenüberstellen. Die einzelnen Punkte obliegen (m)einer subjektiven Wahrnehmung (sowie eigentlich alle Texte hier) und verlangen auf das Deutlichste einer eigenen Prüfung. Die dargestellten Chancen sind das Spiegelbild der wahrgenommenen Risiken (vice versa):
Chancen:
Risiken:
Basierend auf einem gegenwärtigen, von Sondereffekten bereinigten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16 ist eine Unterbewertung von BCE im Vergleich mit dem historischen Durchschnittswert von 17,1 für die letzten zehn Jahre festzuhalten.
Fairer Wert von BCE (Quelle: Aktienfinder)
Da ich bei „pro Aktie“ Kennzahlen, welche erheblich von Aktienrückkäufen verzerrt werden können, eher zu einer skeptischen Haltung neige, verwende ich bei der Bewertung von Unternehmen gleicher Branchen gerne den sogenannten Enterprise Value (EV). Der EV kennzeichnet bei einer Übernahme den Betrag (also den Marktwert), der für den Kauf des betriebsnotwendigen Vermögens benötigt wird bzw. das nicht-betriebsnotwendige Vermögen herausgerechnet wird. Diese Kennzahl setze ich ins Verhältnis zum operativen Cash Flow (vor Steuern, Zinsen und Investitionen (CAPEX)), ausgedrückt durch das EBITDA. Die Heuristik und vorherrschende Meinung besagt, dass ein Wert von unter 10 eine „gesunde Bewertung“ signalisiert – wie immer bei generischen Daumenregeln muss der unternehmensindividuelle Kontext in der Analyse vom sorgfältigen Investor selbst mitgedacht werden. Im Anwendungsfall von BCE müssen wir für eine ähnliche Bewertung von Ergebnis von 9,5 bis in das Jahr 2020 während des Ausbruchs der Coronapandemie zurückblicken:
Enterprise Value zu EBITDA von BCE (Quelle: Seeking Alpha*)
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den EV ins Verhältnis zum nur schwer manipulierbaren Free Cash Flow (FCF) zu setzen. Ein hohes EV/FCF Multiple deutet auf eine hohe Bewertung hin, während ein niedriges Resultat eine preisgünstige Bewertung signalisiert. Da wir uns den Gesamtkontext in diesem Investment Case genauer ansehen und diese Kennzahl nicht isoliert als das alleinbestimmende Kriterium definieren, bereichert es unseren Analyseansatz. Aus der Darstellung im aktien.guide erkennen wir gut, dass die Aktie von BCE mit einem Wert von 38,9 für das EV/FCF-Ratio deutlich über dem Niveau der letzten sechs Jahre bewertet ist. Dies hängt mit den hohen Investitionsausgaben in die 5G-Technologie und den Glasfaserausbau zusammen. In den Geschäftsjahren 2021 bis 2023 liegen die CAPEX auf einen zwischen 25 bis 35 Prozent höheren Niveau als in den drei vorhergehenden Perioden.
Enterprise Value zu Free Cash Flow von BCE (Quelle: aktien.guide*)
Der Blick auf den aktuellen Chart zeigt uns eine negative Kursperformance von -4,4 Prozent im Fünfjahresüberblick bzw. 0,9 Prozent Kursverlust (ohne Dividenden) pro Jahr:
Aktueller Aktienchart von BCE (Quelle: aktien.guide*)
Der maximale Rückgang (Drawdown) in den letzten sechs Jahren betrug ca. 35,8 Prozent just zum aktuellen Zeitpunkt.
Unterwasser-Chart von BCE (Quelle: aktien.guide*)
Im Zehnjahres-Zeitraum brachte ein Investment in BCE gemessen am Total Return, also inklusive erhaltener Dividenden, eine Gesamt-Performance von ca. 50 Prozent. Am Höhepunkt waren es ca. 115 Prozent im Jahr 2021.
Total Return von BCE (Quelle: Seeking Alpha*)
Seit mittlerweile 15 Jahren schüttet BCE eine jährlich höhere Dividende an seine Aktionäre aus. Somit fällt dieser kanadische Telekommunikationskonzern in die Kategorie der sogenannten Dividend Contender, welche zwischen 10 und 24 Jahren die Dividende anheben.
Bei einem aktuellen Kurs von 51,66 CAD errechnet sich eine Dividendenrendite von 7,49 Prozent. Die Fünfjahres-Dividendenwachstumsrate beträgt 5,1 Prozent p.a. bzw. 5,2 Prozent p.a. im Zehnjahres-Zeitraum. Das Unternehmen erhöhte zuletzt im Februar 2023 um 5,2 Prozent die Dividende. Zum Abrunden noch die letzten fünf Dividendenerhöhungen im Überblick, welcher die Konstanz in der Höhe der Dividendenanhebungen unterstreicht:
Die quartalsweise ausgeschüttete Dividende beträgt aktuell ca. 0,9675 CAD pro Aktie und wird in den Monaten zu Quartalsbeginn ausbezahlt (Januar, April, Juli, Oktober). Auf Basis des Dividenden-Turbos im Aktienfinder sehen wir, dass die aktuelle Dividendenrendite sehr deutlich über dem Mittelwert des Fünfjahre-Korridors liegt. In den letzten Jahren gab es keinen Zeitpunkt, an dem durch den Kauf der Aktie eine ähnlich hohe Dividendenrendite zu erzielen gewesen wäre.
Dividenden-Historie von BCE (Quelle: Aktienfinder)
Ziehen wir den Durchschnittswert des Free Cash Flow der letzten drei Jahre als Grundlage für die Ermittlung der Ausschüttungsquote heran, landen wir bei einem grenzwertigen Ergebnis von 94,8 Prozent für das Payout Ratio von BCE. Wie bereits mehrfach erwähnt sind diese Jahre von den massiven Investitionen in die 5G-Technologie und durch das „Fiber-To-The-Home“-Programm beeinflusst. Im Zeitraum 2018 bis 2020 lag das Payout-Ratio bei rund 80 Prozent. In den kommenden Jahren würde ich daher dennoch ausreichend Spielraum für Dividendenerhöhungen im ähnlichen Ausmaß wie in den letzten Jahren sehen, d.h. im mittleren einstelligen Prozentbereich.
Zuletzt ein Blick auf die von Seeking Alpha* bereitgestellte Dividend Scorecard. In dieser werden innerhalb des unternehmensspezifischen Sektors vier unterschiedliche Kriterien (Dividenden-Sicherheit, -wachstum, -rendite und -kontinuität) nach dem US-Schulnotensystem bewertet. Das Ergebnis von BCE kann sich in den Kategorien Dividendenwachstum und Dividendenrendite meines Erachtens sehen lassen. Obgleich die Aussagekraft solcher simplifizierten Darstellungen mit Vorsicht zu genießen sind, bietet diese Scorecard einen kursorischen Überblick zur Dividendenqualität eines Unternehmens:
Dividend Scorecard von BCE (Quelle: Seeking Alpha*)
Zusammenfassend möchte ich die ausschlaggebenden Gründe und Überlegungen für meine Entscheidung in BCE zu investieren hervorstreichen, wobei die Reihenfolge der einzelnen Punkte keinen Rückschluss auf eine spezielle Gewichtung der Argumente darstellt.
Auf Grundlage der zusammengetragenen Fakten habe ich am 13.09.2023 in 25 Aktien von BCE zum Kurs von 41,30 USD investiert.
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ich habe BCE vor ein paar Monaten rausgeschmissen. Dividende weder durch Gewinn noch durch freien Cashflow gedeckt. Das bedeutet, die müssen für die Dividende Schulden aufnehmen. Das geht bei niedrigen Zinsen gut, aber im jetzigen Umfeld ist das nix.
Hallo Tom,
vielen Dank für Deinen Besuch und Kommentar zu BCE.
Das nenne ich konsequent. Wie im Beitrag erwähnt sind die letzten beiden Jahre in puncto Free Cash Flow von den massiven Investitionen in die 5G-Technologie und durch das „Fiber-To-The-Home“-Programm beeinflusst. Im Zeitraum 2018 bis 2020 lag das Payout-Ratio bei rund 80 Prozent. Ich werde die Entwicklung beobachten, ob dies sich spätestens ab 2025 wieder in diese Richtung entwickelt und zuletzt in der Unternehmenskommunikation wiederholt wurde.
Beste Grüße,
Clemens