Autor: The Dividend Post (Clemens)
8 April 2023
Mit der Eisenbahn-Branche in Nordamerika im Allgemeinen und mit Union Pacific im Speziellen beschäftigte ich mich bereits in mehreren unterschiedlichen Formaten. Daher möchte ich zu den beiden Standardpunkten meiner Investment Cases „Unternehmensvorstellung“ und „Geschäftsmodell & Strategie“ auf einen älteren Blog-Beitrag inklusive Video verweisen und direkt mit den Eigentümern von UNP fortfahren:
An der Eigentümerstruktur von Union Pacific fällt positiv der hohe Anteil an Institutionellen Investoren auf. Dieser beträgt knapp über 80 Prozent und speist sich für gewöhnlich aus den „üblichen Verdächtigen“ der Vermögensverwalter-Branche. Ein recht hoher Beteiltigungsanteil an Institutionellen Investoren kann legitimerweise als Wertschätzung des Unternehmens von Seiten der professionellen Kapitalmarktvertreter interpretiert werden. Ansonsten ist als einzige Anmerkung in puncto Eigentümerschaft der Aktienanteil von 0,8 Prozent, den der Hedgefonds Soroban Capital Partners hält, festzuhalten. Auf diese spezielle Beteiligung komme ich im Verlauf des Beitrags nochmals zu sprechen.
Eigentümerstruktur von Union Pacific (Quelle: CNN Business)
Anteil Investoren-Gruppen von Union Pacific (Quelle: Seeking Alpha*)
Den Vorsitz des Board of Directors übernahm im Februar 2015 der CEO Lance M. Fritz, der 2000 bei Union Pacific anheuerte. Vor einigen Wochen gab das Unternehmen bekannt, dass Fritz im Verlauf des Jahres den Platz für eine neue Kraft an der Spitze räumen wird. Der Nachfolgeplanung und Nominierung der Person sollen 2023 abgeschlossen werden. Neben dem heute 60-jährigen CEO sind vier weitere Personen als sogenannte „Named Executive Officers“ (NEOs) angeführt:
Neben der personellen Ausstattung des Vorstands spielen die Vergütungsprinzipien der verantwortlichen Top-Manager eine entscheidende Rolle, um als Außenstehender eine Ahnung davon zu bekommen, warum welche Entscheidungen auf Vorstandsebene womöglich getroffen wurden. Die persönliche Incentivierung in Form von Bonuszahlungen durch das Erreichen vordefinierter Ziele sind in der Regel im Sinne einer funktionierenden Corporate Governance öffentlich einsehbar. Union Pacific orientiert sich in der Gestaltung der Vorstandskompensation an einer größtenteils branchen-einschlägigen Peer Group bestehend aus den Mitbewerbern wie Canadian National Railway, CSX oder UPS:
Peer-Group von Union Pacific (Quelle: 2023 Proxy Statement. S. 54)
Neben dem obligatorischen Grundgehalt („Base Salary“) gesellen sich zwei variable Komponenten, deren Auszahlungshöhe maßgeblich vom Abschneiden im Vergleich zur gewählten Peer Group determiniert wird: der jährliche Bonus in Cash („Annual Incentive Bonus“) und sogenannte langfristige Incentivierungen („Long-term Incentives“), die durch zu erhaltene Aktien (Stock-based Compensation) vergütet und über einen Mehrjahreszeitraum verteilt an die Executives ausbezahlt werden. Diese langfristigen variablen Bestandteile der Management-Vergütung lassen sich wiederum in leistungsabhängige „Performance Stock Units“ (60 Prozent) und nach zeitraum-gekoppelte „Stock Options“ (40 Prozent) unterteilen.
Vergütungsbestandteile von Union Pacific (Quelle: Proxy Statement 2023, S. 59)
Die Analyse und Erfolgsmessung der Leistung der Entscheidungsträger unterteilt das Unternehmen in zwei Kategorien für den Jahresbonus in Cash und den langfristigen, über mehrere Jahre verteilten Aktienbonus. Im Rahmen des „Compensation Assessments“ ergibt sich auf Basis der evaluierten Performance-Metriken folgende Berechnungslogik für die Bestandteile der variablen Vergütung:
Performance Assessment des Top Managements von Union Pacific für den Jahresbonus (Quelle: Proxy Statement 2023, S. 60)
Performance Assessment des Top Managements von Union Pacific für den Mehrjahresbonus (Quelle: Proxy Statement 2023, S. 64)
Unterfüttert mit Zahlen ergibt sich folgende Auflistung für die Entlohnung des Top Managements von Union Pacific für das Geschäftsjahr 2022 (und der Vergleich mit den Jahren 2021 und 2020):
Total Compensation von Union Pacific (Quelle: Proxy Statement 2023, S. 68)
Die Charakteristik des Geschäftsmodells von Union Pacific macht den Vergleich mit der börsennotierten Konkurrenz grundsätzlich möglich. Der Hauptkonkurrent von Union Pacific auf dem Gebiet westlich des Mississippi ist die in Berkshire Hathaway inkorporierte Burlington Northern Santa Fe (BNSF), welche jedoch als Einzelwert an der Börse kein eigenes Listing führt.
In einem älteren Beitrag habe ich einen Vergleich mit Canadian National Railway angestrengt. Obwohl CSX und Norfolk Southern entlang der Ostküste in den Vereinigten Staaten operieren, möchte ich diese beiden Unternehmen der UNP in einem Wettbewerbsvergleich gegenüberstellen. Am Ende bleibt es ohnehin eines jeden Investors persönliche Entscheidung, sich ein eigenes Bild auf Basis der evaluierten Fundamentaldaten zu machen:
Peer Group Vergleich von Union Pacific mit CSX und Norfolk Southern (Quelle: eigene Darstellung)
Anmerkungen zu den in der Tabelle enthaltenen Werten:
Nachdem wir uns einen Überblick über die Branche im Allgemeinen verschafften sowie das Unternehmen, das Management und den Wettbewerb als entscheidungsgebende Faktoren näher betrachteten, werfen wir einen Blick in die Bilanz und den Finanzkennzahlen von Union Pacific. Der Fokus liegt hierbei auf die Aspekte Wachstum, Profitabilität und Finanzierung. Zur Analyse der finanziellen Situation sehen wir uns im ersten Schritt die Entwicklung von Umsatz, Gewinn und Free Cash Flow an.
Im Durchschnitt wuchs die Top Line in den letzten fünf Jahren um 3,2 Prozent p.a. an. Im letzten Geschäftsjahr betrug der Gesamtumsatz 23,2 Mrd. USD.
Entwicklung des Umsatzes von Union Pacific (Quelle: Aktienfinder)
Beim Gewinn pro Aktie sehen wir seit zwei Jahrzehnten eine stete Aufwärtsentwicklung – unterbrochen von leichten Ergebnisrückgängen in den Jahren 2016 und 2020. Ziehen wir das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 heran, so stieg der bereinigte Gewinn pro Aktie um über 13,9 Prozent (11,33 vs. 9,95 USD). Union Pacific erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Nettogewinn von 7,0 Mrd. USD (2021: 6,52 Mrd. USD).
Entwicklung des Gewinn pro Aktie von Union Pacific (Quelle: Aktienfinder)
Der dem Unternehmen zur Verfügung stehende Free Cash Flow kann für die Rückzahlung von Schulden, Expansion via Unternehmenszukäufe, Ausschüttungen von (steigenden) Dividenden oder Aktienrückkäufe verwendet werden. In absoluten Zahlen – auf die ich primär gerne zurückgreife – drückt sich das Bild aus Operativen und Freien Cash Flow im Vergleich zu den Dividendenzahlungen und Investitionskosten für den Zeitraum 2018 bis 2022 folgendermaßen aus:
Entwicklung des Free Cash Flow von Union Pacific (Quelle: tikr.com)
Die Anzahl an ausstehenden Aktien reduzierte sich um knapp 4,1 Prozent pro Jahr in den vergangenen fünf Jahren. Folgende Grafik unterstreicht diese Entwicklung visuell:
Aktienrückkäufe von Union Pacific (Quelle: aktien.guide*)
In der Kostenstruktur von Union Pacific sind Kostensteigerungen durch höhere Gehälter und Löhne, gestiegene Treibstoffpreise und teurere bezogene Leistungen von externen Partnern sowie Materialeinsatz gut erkennbar. Einhergehend mit langfristig steigenden Umsätzen wachsen in einem stärkeren Verhältnis die damit verbundenen beiden relevanten Kostenpositionen COGs (Cost of Goods Sold) und die sonstigen operativen Kosten (Other Operating Expenses).
Aufwendungen von Union Pacific (Quelle: tikr.com)
Ein Blick auf die Verschuldungssituation zeigt uns, dass Union Pacific einen Anteil an zinstragenden Finanzverbindlichkeiten von 34,96 Mrd. USD aufweist, denen wiederum liquide Mittel und Wertpapiere von in Summe 1,02 Mrd. USD gegenüberstehen. Teilen wir nun die verbleibenden Nettoschulden von 33,94 Mrd. USD durch das zuletzt erwirtschaftete EBITDA von 12,08 Mrd. USD ergibt sich ein Ratio von 2,8. Dieser Wert liegt zwar noch unter dem als kritisch erachteten Schwellenwert von 3 (allerdings branchenabhängig), jedoch drängt sich ein prüfender Blick der Qualität der Schulden förmlich auf.
Entwicklung der Netto-Verschuldung und EBITDA von Union Pacific (Quelle: tikr.com)
Um das Thema Verschuldung und Fremdfinanzierung vollends abzuschließen, macht es Sinn, sich das Zinsprofil und die Fälligkeitsstruktur der laufenden Verbindlichkeiten näher anzusehen. Schließlich gilt es einzuschätzen, wie stark vulnerabel das Unternehmen auf die anhaltend steigenden Leitzinsen erscheint und inwiefern Neufinanzierungen bzw. Umschuldungen der bestehenden Schuldenlast in näherer Zukunft anstehen. Im heurigen Jahr wird eine Finanzierung iHv. 1,68 Mrd. USD fällig.
Fälligkeiten der Finanzierungen von Union Pacific (Quelle: Annual Report 2022 (10-K), S. 67)
Standard & Poor‘s bestätigte im letzten August das Kreditrating des Unternehmens mit dem Investment Grade A- bei stabilem Ausblick. Aktuell unterliegen lediglich 1,2 Prozent aller Fremdfinanzierungen einer variablen Verzinsung, die im Durchschnitt 4,4 Prozent mit Jahresende 2022 ausmachte.
Variable Finanzierungen von Union Pacific (Quelle: Annual Report 2022 (10-K), S. 37)
Zuletzt betrachten wir die Profitabilität von Union Pacific anhand der Entwicklung von Operativer- und Netto-Margen. Auch hier zeigt sich in der historischen Entwicklung eine grundlegend positive Tendenz mit geringen Schwankungen.
Entwicklung des Operative und Netto Marge von Union Pacific (Quelle: Aktienfinder)
Wie in den letzten Investment Cases möchte ich die Chancen und Risiken kurz und prägnant in tabellarischer Form gegenüberstellen. Die einzelnen Punkte obliegen (m)einer subjektiven Wahrnehmung (sowie eigentlich alle Texte hier) und verlangen auf das Deutlichste nach einer eigenen Prüfung. Die dargestellten Chancen sind das Spiegelbild der wahrgenommenen Risiken (vice versa):
Chancen und Risiken von Union Pacific (Quelle: eigene Darstellung)
Eine gute Basis für die Abwägung allfälliger Risiken in Verbindung mit Union Pacific bietet der 10-K Report
Mit einem gegenwärtigen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17,5 kann auf den ersten Blick bei Union Pacific keine gravierende Unterbewertung ausfindig gemacht werden. Die dynamische Aktienbewertung im Aktienfinder ergibt ein moderates Kurspotential bis Ende 2024 – ausgehend vom gegenwärtigen Niveau – von 12,3 Prozent. Wohlgemerkt basieren diese Kursprognosen auf Analystenschätzungen, darauf darf sich jeder Anleger selbst einen Reim machen.
Nimmt man das um Sondereffekte bereinigte KGV zur Hand, so liegt der aktuelle Wert von 17,5 immerhin unter der historischen Bewertung der letzten zehn Jahre (19,3).
Fairer Wert von Union Pacific (Quelle: Aktienfinder)
Da ich bei „pro Aktie“ Kennzahlen, welche erheblich von Aktienrückkäufen beeinflusst werden können, eher zu einer kritischeren Reflexion neige, verwende ich bei der Bewertung von Unternehmen gleicher Branchen gerne den sogenannten Enterprise Value (EV). Der EV kennzeichnet bei einer Übernahme den Betrag (also den Marktwert), der für den Kauf des betriebsnotwendigen Vermögens benötigt wird bzw. das nicht-betriebsnotwendige Vermögen herausgerechnet wird. Diese Kennzahl setze ich ins Verhältnis zum operativen Cash Flow (vor Steuern, Zinsen und Investitionen (CAPEX)), ausgedrückt durch das EBITDA. Die Heuristik und vorherrschende Meinung besagt, dass ein Wert von unter 10 eine „gesunde Bewertung“ signalisiert – wie immer bei generischen Daumenregeln muss der unternehmensindividuelle Kontext in der Analyse vom sorgfältigen Investor selbst mitgedacht werden. Im Anwendungsfall von Union Pacific sehen wir eine bereits preiswertere Bewertung als in den letzten drei Jahren – ausgedrückt durch ein Ergebnis von 12,85:
Enterprise Value zu EBITDA von Union Pacific (Quelle: Seeking Alpha*)
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den EV ins Verhältnis zum kaum manipulierbaren Free Cash Flow (FCF) zu setzen. Ein hohes EV/FCF Multiple deutet auf eine hohe Bewertung hin, während ein niedriges Resultat eine preisgünstige Bewertung signalisiert. Da wir uns den Gesamtkontext in diesem Investment Case genauer ansehen und diese Kennzahl nicht isoliert als das alleinbestimmende Kriterium definieren, bereichert es unseren Analyseansatz um eine weitere Messgröße. Aus der Darstellung im aktien.guide erkennen wir gut, dass Union Pacific mit einem Wert von 27,1 für das EV/FCF-Ratio zumindest deutlich unter dem historischen Allzeithoch bewertet ist:
Enterprise Value zu Free Cash Flow von Union Pacific (Quelle: aktien.guide*)
Der Blick auf den aktuellen Chart zeigt uns eine Kursperformance von 52,8 Prozent im Fünfjahresüberblick bzw. 9 Prozent Kursgewinn (ohne Dividenden) pro Jahr:
Aktueller Aktienchart von Union Pacific (Quelle: aktien.guide*)
Der maximale Rückgang in den letzten fünf Jahren betrug ca. 36,5 Prozent im März 2020.
Aktueller Unterwasser-Chart von Union Pacific (Quelle: aktien.guide*)
Im Zehnjahres-Vergleich mit dem S&P 500 Total Return, also inklusive erhaltener Dividenden, schlägt Union Pacific den US-Standardindex mit einer Performance von 249 Prozent (versus 213 Prozent):
Vergleich Union Pacific mit S&P 500 TR (Quelle: Seeking Alpha*)
Im Rahmen der Präsentation der Geschäftszahlen für das vergangene Quartal sowie dem Gesamtjahresergebnisses gab das Management einen Ein- wie Ausblick in die operative Geschäftsentwicklung von Union Pacific, die ich wie folgt kurz zusammenfasse:
Q4 2022 Umsatzentwicklung von Union Pacific (Quelle: Q4 Earnings 2022)
Q4 2022 Kostenentwicklung von Union Pacific (Quelle: Q4 Earnings 2022)
Q4 2022 Performance-KPIs des operativen Betriebs von Union Pacific (Quelle: Q4 Earnings 2022)
Den Ausblick für die drei Geschäftssegmente stellt Union Pacific verhalten positiv dar:
Ausblick für die drei Geschäftssegmente von Union Pacific (Quelle: Q4 Earnings 2022)
Wohl von zumindest gleicher, wenn nicht sogar größerer Bedeutung als die letzten Quartalszahlen war die Veröffentlichung eines Reports von Soroban Capital Group, den der Hedgefonds an das Top-Management von UNP adressierte. Soroban ist kein gänzlich unbekannter Player in der nordamerikanischen Eisenbahnbranche, wie die Beteiligungen an CSX und NSC (bis 2020) abseits von UNP bezeugen:
Eisenbahn-Portfolio von Soroban Capital Partners (Quelle: UNP BoD Presentation, S. 4)
Wer in das Fadenkreuz von Soroban geriet ist unschwer nachvollziehbar: CEO Lance Fritz. Dem nun scheidenden Vorstandsvorsitzende werden als wohl schwerwiegendsten Punkt die Integrität und Zuverlässigkeit abgesprochen. Exemplarisch aus der öffentlich verfügbaren Präsentation sei auf diese Folie verwiesen, die den hohen Grad an Nichtübereinstimmung zwischen ausgegebenen Zielen und gelieferten Resultaten darstellt:
Ausgegebene Ziele und deren Erreichung (Quelle: UNP BoD Presentation, S. 6)
Passenderweise schlägt der aktivistische Investor, der im Übrigen von den Qualitäten einer UNP prinzipiell überzeugt ist, gleich einen adäquaten Ersatz für Fritz vor, nämlich den ehemaligen Chief Operations Officer, Jim Vena. Er gilt als ein Industrieexperte mit beachtlichem Knowhow und Performance-Trackrecord, den er sich einerseits über Jahrzehnte bei Canadian National als auch zwischen 2019 bis 2020 bei Union Pacific erwarb.
Vergleich der Ergebnisse in der Zeit mit bzw. ohne Jim Vena bei Union Pacific (Quelle: UNP BoD Presentation, S. 28)
Mittlerweile hebt Union Pacific seit 16 Jahren kontinuierlich die Dividende an. Somit handelt es sich beim Eisenbahnkonzern um einen sogenannten Dividend Contender, welche zwischen 10 und 24 Jahren die Dividende erhöhen.
Bei einem aktuellen Kurs von 198,64 USD ergibt das eine Dividendenrendite von 2,62 Prozent. Die Fünfjahres-Dividendenwachstumsrate beträgt 15,4 Prozent per anno bzw. 15,1 Prozent p.a. im Zehnjahres-Zeitraum. Das Unternehmen erhöhte zuletzt im Mai 2022 um 10,2 Prozent die Dividende. Zum Abrunden noch die letzten fünf Dividendenerhöhungen im Überblick:
Die quartalsweise ausgeschüttete Dividende beträgt aktuell 1,30 USD pro Aktie und wird in den Monaten zu Quartalsende ausbezahlt (März, Juni, September, Dezember). Auf Basis des Dividenden-Turbos im Aktienfinder sehen wir, dass die aktuelle Dividendenrendite über dem Mittelwert am oberen Ende des 12-Monats-Korridors liegt. In den letzten Jahren gab es nicht viele Zeitpunkte, eine höhere Dividendenrendite zu erzielen.
Dividenden-Historie von Union Pacific (Quelle: Aktienfinder)
Ziehen wir den Free Cash Flow als Grundlage für die Ermittlung der Ausschüttungsquote heran, landen wir im komfortablen Bereich von 55,6 Prozent für das Payout Ratio. In den kommenden Jahren sehe ich daher ausreichend Spielraum für Dividendenerhöhungen, die aufgrund der gegebenen Verschuldungssituation wohl nicht im selben Ausmaß wie in den letzten Jahren erfolgen könnten.
Zuletzt ein Blick auf die von Seeking Alpha* bereitgestellte Dividend Scorecard. In dieser werden innerhalb des unternehmensspezifischen Sektors vier unterschiedliche Kriterien (Dividenden-Sicherheit, -wachstum, -rendite und -kontinuität) nach dem US-Schulnotensystem bewertet. Das ausgezeichnete Ergebnis von Union Pacific wird lediglich durch die im Vergleich zum Sektordurchschnitt leicht geringere Dividendenrendite beeinträchtigt. Obgleich die Aussagekraft solcher simplifizierten Darstellungen mit Vorsicht zu genießen sind, bietet diese Scorecard einen kursorischen Überblick zur Dividendenqualität eines Unternehmens:
Dividend Scorecard von Union Pacific (Quelle: Seeking Alpha*)
Zusammenfassend möchte ich die ausschlaggebenden Gründe und Überlegungen für meine Entscheidung in Union Pacific zu investieren hervorstreichen, wobei die Reihenfolge der einzelnen Punkte keinen Rückschluss auf eine spezielle Gewichtung der Argumente darstellt.
Auf Grundlage der zusammengetragenen Fakten habe ich am 6.4.2023 in fünf Union Pacific Aktien zum Kurs von 195,50 USD investiert.
Weiters führte ich erstmals zwei Nachkäufe durch. Den Ersten vollzog ich bei Microsoft. Zwar gab es die Aktie des Technologiekonzerns in den letzten Wochen schon günstiger, davon kann ich mir heute aber nix kaufen. An meiner Einschätzung aus dem Herbst orte ich keine wesentlichen Veränderungen: zwei Aktien für den Preis von 283,7 USD pro Stück wanderten in das Echtgeld-Portfolio.
Und weil morgen Ostern vor der Türe steht, war ich großzügig zu mir (böse Zungen würden das wohl als selbstgefällig deuten). In der Menge von einem ganzen Stück stockte ich den Anteil von Home Depot auf. Die US-amerikanische Baumarktkette bewegt sich seit meinem ersten Kauf seitwärts, denn der Kaufpreis von 286,9 USD deckt sich nahezu mit jenem Einstiegskurs aus dem letzten September.
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In diesem Sinne: Auf eine prosperierende Investmentkultur und vielen Dank für euren Besuch auf Dividend Post!
Frohe Ostern 🐰
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Hallo Clemens,
solch eine super ausführliche Bewertung einer Aktie habe ich von einem Privatinvestor noch nicht gelesen.
Wirklich beachtenswert und vielen Dank für solch eine Arbeit.
Als Chart-Techniker warte ich noch etwas, denn mir fehlt im "Ichimoku Kinko Hyo" noch eine Kaufbestätigung.
Aber die Aktie ist in meiner Watchlist : Dividenden Post
Leider bin ich etwas spät dran, daher kann ich Dir nur schöne Tage wünschen im schönen Biedermannsdorf, mit Laxenburg
LG Ernst
Hallo Ernst,
vielen Dank für Deinen Besuch und die lobenden Worte!
Es freut mich ja sehr, wenn ein deklarierter Chart-Techniker meinen Investment Case liest :-)
Möge Dein Kaufsignal ausgelöst werden und ich im privaten Depot nochmals nachkaufen. Langfristig eine Win-Win-Situation.
Schöne Grüße in die wunderschöne Nachbarortschaft, die ich erst heute wieder einen kurzen Besuch auf meinem Spaziergang abstattete.
LG
Clemens
Danke für die ausführliche Bewertung. Ich bin bereits am 20. Februar mit 6 Stück zu einem Kurs von 187,10 Euro eingestiegen. Sehe es als Langzeit Investment und freue mich auf regelmäßige Dividenden.
Hallo Manfred!
Vielen Dank für Deine Nachricht und das Lob zum Beitrag über UNP. Ein solide aufgestelltes Unternehmen, das mittel- bis langfristig den Investment Case erfüllen sollte.
Kurzfristig werde ich die Entwicklung im Management als auch den Schuldenabbau genau beobachten, die Aktienrückkäufe können so wohl nicht mehr aufrechterhalten werden können. Gut so, denn die muss man sich auch leisten können!
LG und noch einen schönen Ostermontag,
Clemens